Bewertungen

Liebe Dimmis, das Internet heißt Web 2.0, seitdem es die Nutzer nicht nur zur passiven Nutzung verdammt, sondern zur aktiven Mitgestaltung auffordert. Die User nehmen diese Möglichkeit weitgehend mit Begeisterung wahr. Auf digitalen Plattformen aller Art wird kommentiert, gefachsimpelt und bewertet. Letzteres vor allem auf Plattformen, die in irgendeiner Form Waren oder Dienstleistungen anbieten, wie Amazon oder AirBnB. Aber Halt! Das Web 2.0 hat seine Unschuld längst verloren, denn die feilgebotene Transparenz ist meist geheuchelt. Längst scheint klar, dass auf Amazon die Mehrzahl der Bewertungen von professionellen Agenturen verfasst und gepostet werden – im Auftrag der Produktanbieter. Die falschen von echten Bewertungem zu unterscheiden ist praktisch unmöglich; zu gut werden die Texte formuliert. Auf eine sehr gute (gefälschte) Bewertung folgt auch mal eine schlechtere (gefälschte), welche die Pros der vorangegangenen Bewertung aber auf subtile Art kaum abschwächt. Auf den Laien, also auf uns Verbraucher, wirkt das Ganze dann erschreckend authentisch. Merke, Stiftung Warentest hat durchaus noch seine Daseinsberechtigung. Bei AirBnB, also der Plattform zur Vermittlung von privaten Wohnungen an Reisende, bewerten sich Mieter und Vermieter gegenseitig. Das machen sie zwar wirklich selbst, jedoch innerhalb eines gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnisses, das wenig Objektivität zulässt. Der Mieter bewertet die Qualität der angebotenen Wohnung, woran sich künftige Mieter orientieren. Der Vermieter bewertet das Betragen des zeitweisen Bewohners, woran sich künftige Vermieter orientieren. Der Vermieter braucht eine gute Bewerung, weil er weiterhin im Geschäft bleiben will, der Mieter will gut abschneiden, da er auch auf den nächsten Reisen schöne Wohnungen anmieten möchte. Würde nun aber der Mieter die Wohnung schlecht bewerten, müsste er damit rechnen, dass sein Betragen – quasi als Vergeltung – ebenfalls schlecht bewertet werden würde. Also will keiner etwas riskieren und lobt Wohnung respektive Betragen in den Himmel. So werden Kellerlöcher schon mal zu Luxussuites und Dreckspatzen zu Musterschülern. Genießen wir das Web 2.0, aber mit Vorsicht.

Navigations-Apps

Liebe Dimmis, falls Ihr es noch nicht bemerkt habt: Navigationsgeräte sind out. Heute benutzt man Navigations-Apps für Smartphones. Der größte Vorteil der Apps gegenüber den Geräten, egal ob fest ins Auto eingebaut oder nachgerüstet, ist die Aktualität. Während das Kartenmaterial bei den Geräten schon gleich nach dem Kauf veraltet ist, weil sich das Straßennetz täglich verändert, bleiben Apps stets up to date. Zwei App-Typen gibt es: Jene, die kein Kartenmaterial auf dem Telefon vorhalten, sondern nach Bedarf aus dem Mobilfunknetz herunterladen (wie z.B. Google Maps, Apple Maps oder Waze) oder solche, die über stationäre Karten verfügen und diese mit Hilfe regelmäßiger Updates auf dem Laufenden halten (z.B. TomTom Go, Navigon oder Here). Die Apps der ersten Gruppe sind zunächst mal gratis; jedoch können im Ausland schmerzlich hohe Roaming-Gebühren anfallen, da die Karten ständig heruntergeladen werden müssen. Dafür versorgen sie den Nutzer mit aktuellen Verkehrsinfos. Waze, ein israelisches Start-Up (inzwischen von Google gekauft) macht das besonders intelligent, indem es die Geschwindigkeit des Verkehrsflusses mithilfe aller umherfahrender Wazer misst und immer die schnellste Route anzeigt. Die Community hilft sich hier also gegenseitig: Wer mitmacht gibt seine Position preis und ein Stück Privatsphäre auf, bekommt aber im Gegenzug dynamische Routenführung in Echtzeit. Eine charmante App! TomTom Go aus der zweiten Gruppe mit stationärem Kartenmaterial verfügt ebenfalls über dynamische Routenführung, greift hierzu aber auf Verkehrsdaten Dritter zu. Diese Daten sind nicht ganz so aktuell wie bei Waze und kosten natürlich, so auch die App (im Jahresabo). Dafür kann man im Ausland auch offline navigieren und Roaming sparen, dann eben ohne Verkehrsupdates. Ein professionelles Gesamtpaket zu überschaubaren Kosten. Ein ganz ordentlicher Kompromiss ist die App der Berliner Firma Here, die sich kürzlich die deutsche Automobilindustrie einverleibt hat, um mit Google und Apple in Sachen digitaler Mobilität mithalten zu können. Die App ist gratis, bietet stationäre Karten und dynamische Routenführung, wirkt aber nicht ganz so ausgereift. Verwirrt? Der Einstieg in die Welt der Navi-Apps lohnt sich trotzdem. Angesichts der vielen Autos auf den Straßen bedarf es ausgereifter digitaler Gegenstrategien, um analog schnell aus Ziel zu kommen. 

Carsharing

Liebe Dimmis, lebst Du in der Innenstadt einer großen Metropole? Steht Dein Auto den größten Teil der Woche herum, weil Du die öffentlichen Verkehrsmittel und Dein Fahrrad nutzt? Brauchst Du es nur am Samstag für den Wochenendeinkauf und am Sonntag für die Spritztour aufs Land? Dann bist Du der ideale Kandidat für Carsharing. Eine Studie hat ergeben, dass sich Carsharing für alle lohnt, die weniger als 12.000 km im Jahr fahren. Die Vorteile der Carsharing-Angebote wie z.B. DriveNow sind liegen auf der Hand: Kein Stress durch Inspektionen und Reifenwechseln, keine unvorhergesehenen Reparaturen, kein Wertverfall. Das Killer-Feature ist aber ein ganz Praktisches. Dein Auto (bzw. Deine Autos) steht immer da, wo Du es gerade brauchst. Beispiel: Du bist zum Einkaufen mit der Tram gefahren, die Kreditkarte saß locker und die Einkaufstüten wiegen schwer. Wo steht Dein Auto? Bisher: Zuhause. Mist, da brauche ich es ja gerade nicht. Künftig: Um die Ecke, also da wo ich es gerade haben möchte. Das lässt sich auf unzählige Anwendungsbeispiele (Digitalsprache: use cases) übertragen. Ich habe mich vor einem Jahr bei allen Carsharing-Angeboten meiner Stadt gleichzeitig angemeldet. So macht das richtig Sinn, weil nun wirklich immer ein Auto in der Nähe steht. Und das Angebot wächst. Für längere Fahrten oder Wochenendtrips miete ich ganz traditionell bei den üblichen Anbietern (Hertz, Sixt usw.). Gerade am Wochenende gibt es gute Angebote für Privatkunden, um die Autos auch außerhalb der Stoßzeiten in Bewegung zu halten. Unser Familienauto haben wir übrigens ersatzlos verkauft. Meine Frau und Töchter lieben es, immer mal wieder ein anderes Auto auszuprobieren (Cabrio bei Sonnenschein!). Teilen ist das neue Besitzen. Die Digitalisierung erlaubt es, Alltagsgegenstände effizient zu teilen. Dazu wirst Du in diesem Blog noch viel lesen.

Digital wer?

Als digital native wird eine Person der gesellschaftlichen Generation bezeichnet, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist. Als Antonym existiert der Begriff des digital immigrant für jemanden, der diese Welt erst im Erwachsenenalter kennengelernt hat.